MEINE FEHLENTSCHEIDUNG: BRAVECTO

von Daniel Stein

MEINE FEHLENTSCHEIDUNG: BRAVECTO

 Die Wahrheit über Bravecto! Gibt es überhaupt eine?

Ich kenne sie nicht und ich glaube auch, dass die Wahrheit ausschließlich in den persönlichen Berichten über die möglichen Folgen der Gabe von Bravecto zu finden ist.

 

Die Wahrheit der einflussreichen Pharmaindustrie ist leider eindeutig. Bei vielen Medikamenten geht es ausschließlich um den finanziellen Profit. In wie weit dies auch bei dem Veterinärprodukt Bravecto ist, kann ich nicht beurteilen.
Jedoch hinsichtlich der öffentlich geführten Diskussion über Bravecto und dessen möglichen Nebenwirkungen, muss ich als aller erstes sagen, dass ich völlig d’accord mit den Aussagen des Herstellers gehe, dass weltweit über 34 Millionen Tabletten verschrieben und verabreicht worden sind und nur sehr wenige Hunde daran verstorben sind (ca.800 gemeldete Fälle) und/ oder an Nebenwirkungen litten oder noch leiden.
Auch einer meiner Hunde ist höchstwahrscheinlich einer dieser sehr seltenen Fälle gewesen. Einer von sehr wenigen!
Für die Pharmaindustrie ist dies ein zu vernachlässigender Prozentsatz. Und hier sehe ich die wirkliche Wahrheit, die auch genannt werden muss: Medikamente haben Nebenwirkungen! Leider auch solche, die zum Tod führen.
Dies ist bitter und sicherlich für jeden einzelnen, der betroffen ist, unsäglich schmerzhaft. Aber dies wird von der Pharmaindustrie hinsichtlich des Kosten-Nutzen-Faktors in Kauf genommen.
Meine Betroffenheit über die eigene Geschichte mit Bravecto sowie der vielen Geschichten anderer ist sehr groß. Doch aktuell überwiegen die Fälle von den Hunden, die keine Nebenwirkungen hatten.
Ich selbst habe diese Zeckenprophylaxe meinen Hunden gegeben. Meine Hündin hat die Gabe symptomfrei überstanden. Mein Rüde hingegen hatte nach der Gabe von Bravecto mit einem Nierenversagen zu kämpfen gehabt. 10 Tage haben wir um sein Leben gekämpft und wir haben den Kampf gewonnen. Unserer eigenen medizinischen Fürsorge (tägliche stundenlange Infusionsgabe, um die Niere wieder zu aktivieren) sowie auch des guten medizinischen Beistands des behandelnden Tierarztes haben meinen Rüden wieder gesund gemacht. Behandelt wurde er jedoch nicht von dem Tierarzt, der das Medikament empfohlen hatte.

 

Es ist das Jahr 2015.

Durch meine eigenen Recherchen habe ich erfahren, dass selbst damals schon Tierärzte über die Gefahren und vielen möglichen Nebenwirkungen hätten Bescheid wissen können. Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass der verschreibende Tierarzt ausschließlich auf seine Profit aus war, sondern wirklich an dieses Medikament und an seine Wirksamkeit glaubte.
Verabreicht habe ich es. Ich entscheide darüber, welche Zeckenprophylaxe meine Hunde bekommen. Ein gewisses Maß an Eigenverantwortung sollte jeder Hundebesitzer (Mensch) mitbringen. Dies bedeutet für mich auch, dass ich mich selbst informiere.

Ich möchte von einem weiteren möglichen, folgenschweren Vorfall meines Hundes nach der Gabe von Bravecto berichten. Einen kausalen Zusammenhang zwischen Bravecto und dem Nierenversagen, kann und konnte auch damals nicht hergestellt werden. Ich habe alles untersuchen lassen und nach Tausenden von Euros später, wurde keine weitere Problematik gefunden, außer, dass sein Nierenwerte einmalig sehr erhöht waren. Natürlich wurde auch das akute Nierenversagen angesprochen, jedoch nichts, außer der Gabe von Bravecto, sprach für diese Diagnose.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) möchte, dass selbst nur Vermutungen unerwünschte Nebenwirkungen gemeldet werden, auch wenn keine Kausalität sicher hergestellt werden kann. Nach der Meldung an das BVL wird diese Information durch wissenschaftliche Mitarbeiter bewertet. Darauf hoffe ich!

Mein Rüde war todkrank. Er war schlapp, apathisch und wollte anfangs durch das schlechte Arbeiten der Niere und der damit einhergehenden Vergiftung in seinem Körper nichts fressen. Das industriell hergestellte Futter für diese Art der Erkrankung hat er nicht angerührt. Wahrscheinlich schmeckt es nach Pappe. Ich habe dann angefangen zu barfen und sein Appetit kam wieder. Zusätzlich habe ich durch professionelle Unterstützung alles erdenkliche an homöopathischen Mitteln gegeben und gehofft, dass er wieder gesund wird. Und das ist er auch.

Nach Jahren der regelmäßigen Blutuntersuchungen (9 Mal, mit mehrfachen Befunden des SDMA Wertes) kann ich sagen: Es ist alles im Normbereich.

Letztendlich gehe ich davon aus, dass die Ursache der Nierenproblematik durch Bravecto verursacht wurde. Auch wenn die Symptomatik meines Hundes eher nichts damit zu tun hat, was viele andere zu berichten und leider auch zu beklagen haben. Er hatte keine neurologischen Ausfälle. Informiert man sich etwas tiefer gehender über den Wirkstoff Fluralaner, dann ist eine Belastung der Niere durch diesen Wirkstoff möglich, da er sich im Nieren- sowie auch Lebergewebe anreichert.

Abschließend gebe ich zu Bedenken und werde weiter niemals müde dies intensivst zu verfechten, dass eine Verabreichung von Depotmedikamenten kritisch zu betrachten ist. Was, wenn das Medikament schadet?

Ihr bekommt das Medikament nicht mehr aus Eurem Hund raus. Alternativen zur Zeckenprophylaxe gibt es genügend. Ob Ihr Euch für natürliche Prophylaxe oder etwas Chemisches entscheidet, hängt von Euch ab und was Ihr für das Richtige haltet. Beispielsweise ist ein Zeckenhalsband bei einer Unverträglichkeit immer wieder abnehmbar.

 

Habt Ihr auch Erfahrungen mit Bravecto gemacht? Welche Zeckenprophylaxe nutzt Ihr?