Allgemein
Weltherrschaft
- von Sonja Stammer
Sicher hast Du schon des Öfteren Ratschläge erhalten, was Du alles beachten musst, damit dein Hund nicht die Weltherrschaft an sich reißt.
„Dein Hund darf nicht im Bett oder auf der Couch schlafen“, ist da sicher einer der Ratschläge, welchen man immer wieder zu hören bekommt.
Zunächst einmal die gute Nachricht: Dein Hund erlangt die Weltherrschaft nicht im Bett oder auf der Couch.
Doch wie so oft gibt es keine klare „Ja“-„Nein“-Antwort auf die Frage, ob Dein Hund ins Bett oder auf die Couch darf, es bleibt eine Einzelfallentscheidung.
Bevor wir tiefer in dieses Thema einsteigen, musst Du für Dich entscheiden; ob Du Deinen Hund gerne auf der Couch und/oder im Bett haben möchtest. Findest Du das hygienisch? Fühlst du Dich wohl dabei?
Ist das für Dich geklärt, können wir über weitere Bedingungen nachdenken: Sollen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit Dein Hund auf die Couch oder ins Bett darf? Möglichkeiten wären zum Beispiel: Dein Hund darf nur auf Deine Einladung ins Bett oder auf die Couch, er darf nur auf einen bestimmten Platz, oder es muss zunächst eine Decke auf der Couch oder dem Bett liegen, auf die er sich legen darf. Denkbar ist auch, dass er nur auf eine bestimmte Couch oder in ein bestimmtes Bett darf. Oder aber Bett und Couch sind generell freigegeben. Egal für welche Variante Du Dich entscheidest, zieh es durch! Vermittle deinem Hund immer das gleiche Bild. Bleib da ganz bei Dir und Deinen Rahmen. Lass Dich nicht von den Anfragen Deines Hundes aus der Bahn werfen. Mit einem klaren Rahmen kann Dein Hund gut umgehen.
Nun kommen wir zu der Frage ob Dein Hund die Weltherrschaft übernimmt, bzw. Dich in Frage stellt, wenn er auf einem so privilegierten und erhöhten Liegeplatz schlafen darf. Solange ihr auf der sozialen Ebene keine Differenzen habt und Dein Hund respektvoll mit Dir umgeht, spricht in meinen Augen Nichts dagegen Bett und/ oder Couch zu teilen. Kontaktliegen, gemeinsam ruhen und eine schöne Zeit miteinander zu verbringen verbindet und stärkt eure Beziehung.
Ob ein Liegeplatz als großes Privileg angesehen wird hängt auch damit zusammen, wie viel TamTam wir darum machen. Legen wir einen besonderen Fokus auf diesen einen Liegeplatz, ist es natürlich ein Privileg, dort liegen zu dürfen. Ist es aber „nur“ ein Liegeplatz wie jeder andere auch, dann ist das Privileg schon gar nicht mehr so groß.
Jetzt kommen wir zu dem großen ABER:
Zu jeder Zeit sollte es gewährleistet sein, dass Dein Hund Dir ohne Diskussion Platz macht, wenn du auf die Couch oder ins Bett möchtest. Die Varianten: „Ich schlafe jetzt immer im Gästezimmer, weil mein Hund mich nicht mehr ins Bett lässt.“ Oder „Ich habe mir einen Sessel gekauft, damit mein Hund in Ruhe auf der Couch liegen kann.“, sind nicht zielführend.
Alles was Du erlaubst, solltest Du auch verbieten können. Dieser Punkt wird vor allem dann wichtig, wenn ihr als Besuch auswärts übernachtet. Dort sollte es selbstverständlich sein, dass sich Dein Hund nicht ungefragt auf Couch und Bett breitmacht. Möchtest Du Dir das für diese Fälle einfach machen? Dann wähle von Anfang an die Variante, dass Dein Hund nur auf Einladung ins Bett oder auf die Couch darf. Das kannst du noch mit einer Decke unterstreichen, auf die Dein Hund sich legen soll. Das schafft ein klares Bild für Deinen Hund und du bekommst Auswärts keine Probleme.
Unterm Strich können wir sagen:
Ob Dein Hund ins Bett oder auf die Couch darf, bleibt eine Einzelfallentscheidung. Du musst dich damit wohlfühlen. Soziale Differenzen klärst Du nicht, wenn Du einfach nur Couch oder Bett verbietest. Dafür ist Arbeit auf vielen Ebenen nötig. Alle Varianten sind denkbar: Nur auf Einladung, nur auf einen bestimmten Bereich, nur auf eine Decke, nur auf eine bestimmte Couch… Du bestimmst den Rahmen. Bist aber auch dafür verantwortlich, diesen konsequent zu kommunizieren. Überlege Dir vorher, was Du (durch)halten und womit Du leben kannst.